Anwendungsformen der subkutanen TherapieHormonsubstitution

Während der Prä- und Perimenopause, über einen Zeitraum von mehreren Jahren, nimmt die Hormonproduktion der Eierstöcke ab, bis sie mit dem Einsetzen der Menopause (der letzten Menstruation) vollständig eingestellt wird. Die Östrogenkonzentrationen im Körper sind dann deutlich niedriger, was zu verschiedenen Beschwerden führen kann, die mit diesem Mangel zusammenhängen.

Das Ziel einer Hormonersatztherapie (HRT) ist die äußerliche Zufuhr von Hormonen, um die mit dem Hormonmangel verbundenen Symptome zu lindern. Eine HRT wird immer auf die individuelle Situation der jeweiligen Frau abgestimmt. Ebenso setzt eine HRT eine sorgfältige Abwägung von Risiken und Nutzen voraus. Je nach Alter, Lebensstil, eventuellen Krankheiten und Symptomen wird der Gynäkologe die für den individuellen Fall am besten geeignete Behandlung mit der richtigen Dosierung und Darreichungsform empfehlen.

Gel, Tablette, Pflaster & Co.

Heutzutage gibt es verschiedene Formen der Verabreichung. Welche Anwendungsform am besten geeignet ist, hängt nicht nur von den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen, sondern vor allem auch vom Risikoprofil der Frau ab. Besteht beispielsweise ein hohes Thromboserisiko, wird eine Applikationsform gewählt, die dieses Risiko nicht erhöht.

Generell gilt bei der HRT das Motto: "Langsam anfangen!". Tatsächlich beginnt eine HRT in der Regel mit einer niedrigen Östrogendosis. Da nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch mögliche Nebenwirkungen von der Dosierung abhängen, wird nur die geringste Menge an Hormonen eingesetzt, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist. 1

Orale Einnahme von Hormonen

HRT ist seit langem in oraler Form erhältlich. In diesem Fall gelangen die Hormone über den Magen-Darm-Trakt und die Leber an ihren Bestimmungsort, wo ein Teil der Hormone jedoch direkt verstoffwechselt und abgebaut wird. Das bedeutet, dass bei dieser Form höhere Dosen verabreicht werden müssen, damit die erforderliche Menge des Wirkstoffs in den Blutkreislauf gelangt.

Transdermale Hormontherapie - Anwendung über die Haut

Bei der transdermalen Anwendung umgehen die Hormone den Magen-Darm-Trakt sowie die Leber und gelangen durch die Haut direkt in den Blutkreislauf. Obwohl die tägliche Hormondosis ungefähr gleich hoch ist wie bei der oralen Anwendung (zwischen 0,75 mg und 3,0 mg Östradiol), erhält der Körper bei der transdermalen Anwendung letztlich geringere Hormonmengen als bei der Verabreichung von Hormonen in Tablettenform. Denn nur ein kleiner Teil der auf die Haut aufgetragenen Hormonmenge gelangt in den Körper, was vom Präparat abhängt und manchmal bis zu 5 % betragen kann.

Die transdermale Anwendung kann besonders für Frauen mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorteilhaft sein. Im Gegensatz zur oralen Behandlung ist das Thromboserisiko bei der transdermalen Anwendung nicht erhöht. 2

Lokale HRT - Behandlung direkt im Bereich der Symptome

Wenn die Beschwerden vorwiegend lokal auftreten, wie z. B. bei Scheidentrockenheit, kann die HRT nur auf die betroffene Körperstelle aufgetragen werden. Geeignet sind dann östrogenhaltige Cremes, Vaginaltabletten oder Vaginalovula.

Welche Form der Anwendung ist am besten geeignet?

Bei einer Östrogenbehandlung kommen alle drei möglichen Verabreichungsformen in Frage: transdermal, oral oder vaginal.

Die Verabreichung eines Gestagens erfolgt dagegen in der Regel oral, d. h. in Form von Kapseln oder Tabletten, allein oder als Kombinationspräparat. 3 Diese können bioidentisch oder synthetischen Ursprungs sein. Die Einnahme eines Gestagens ist wichtig, da es ein übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut im Zusammenhang mit der Verabreichung von Östrogenen verhindert und einen unregelmäßigen Menstruationszyklus wieder ins Gleichgewicht bringt. Die Gebärmutter bleibt so vor Blutungen und einer Endometriumhyperplasie, der Vorstufe von Gebärmutterschleimhautkrebs, geschützt.

Grundsätzlich gilt: Die ideale Anwendungsform lindert die belastenden Symptome mit einer minimal notwendigen Hormondosis. Denn die Behandlung muss so einfach anzuwenden und so gut verträglich wie möglich sein. Dies ist auch die beste Voraussetzung für eine regelmäßige Einnahme.

Referenzen

    1. Mauvais-Jarvis F et al. Menopausal Hormone Therapy and Type 2 Diabetes Prevention: Evidence, Mechanisms, and Clinical Implications. Endocr Rev. 2017;38(3):173-188.

    2. Gialeraki A et al. Oral Contraceptives and HRT Risk of Thrombosis. Clin Appl Thromb Hemost 2018; 24(2): 217-225.

    3. Römer T. Hormonersatztherapie zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden , CME-Modul 2019/20.